Pressemitteilung – Nick: Fernerkundung und Geoinformationen sind zentrale Elemente, um die Landwirtschaft in die Zukunft zu führen

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick, eröffnet das BMEL Side Event „Earth Observation and Agriculture – Two Strong Partners“ auf dem Internationalen Living Planet Symposium. 

Dr. Ophelia Nick: „Der Klimawandel verändert unseren Planeten und führt beispielsweise zu dramatischen Schäden im Wald. Geoinformationen und Erdbeobachtungen erfassen diese Veränderungen und führen sie uns deutlich vor Augen. Fernerkundungsdaten werden außerdem von unseren Landwirtinnen und Landwirten genutzt, um passgenau Felder und Grünlandflächen zu bewirtschaften. Für die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft sind die gewonnenen Erkenntnisse aus der Erdbeobachtung von großer Bedeutung. Diese Forschung zu fördern und voranzutreiben ist uns daher ein wichtiges Anliegen.“ 

Hintergrundinformationen 

Das Living Planet Symposium ist ein von der European Space Agency (ESA) organisiertes, alle drei Jahre stattfindendes internationales Symposium zum Thema Fernerkundung. Es bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt zusammen, um neueste Erkenntnisse der Geowissenschaften und neue Technologien in der Erdbeobachtung zu präsentieren und zu diskutieren. In diesem Jahr wird das Living Planet Symposium mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) organisiert. 

Als Fernerkundung wird die Messung von Objekten aus der Entfernung und ohne physischen Kontakt mit dem Zielgegenstand bezeichnet. Dafür werden Plattformen (z. B. Satelliten, Flugzeuge, Drohnen und Fahrzeuge) genutzt, die mit Abstand zur Erdoberfläche aus dem All, in großer oder geringerer Höhe über dem Boden mithilfe von speziell entwickelten Sensoren die Erde, ihre Landoberfläche, die Ozeane, die Atmosphäre sowie ihre Dynamik analysieren.

Für die Landwirtschaft, Forst- und Fischereiwirtschaft haben die Methoden der Fernerkundung ein großes Entwicklungspotenzial. 

So können Fernerkundungsdaten auf vielfältige Weise genutzt werden. 

Landwirtinnen und Landwirte verwenden sie zum Beispiel 

  • zur Abschätzung des Schädlingsbefalls, 
  • zum gezielteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, 
  • zur Unterstützung der Düngeplanung, 
  • zur Ertragsschätzung im Grünland, 
  • zum Auffinden von Rehkitzen vor der Mahd 
  • zur besseren Planbarkeit der Bewirtschaftung aufgrund von exakteren Wettervorhersagen. 

Die Forstwirtschaft nutzt Fernerkundungsdaten zum Beispiel 

  •  zur präzisen Kartierung von Baumarten, 
  • zur exakten Erfassung von Waldschäden. 

Die Fischereiwirtschaft profitiert von Fernerkundungsdaten zum Beispiel 

  • bei der Erfassung von Bewegungen von Fischereifahrzeugen zur Fangquotenüberwachung. 

Das BMEL und seine Einrichtungen des Geschäftsbereiches unterstützen in vielfältiger Weise die Veröffentlichung und Nutzung von Fernerkundungsdaten in der Landwirtschaft. Das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus stellt u. a. für die Landwirtschaft hochinteressante Satellitendaten zeitnah, online und kostenlos zur Verfügung. Das BMEL unterstützt die nationale Copernicus-Strategie, die das Bundeskabinett im September 2017 beschlossen und 2022 fortgeschrieben hat, und beteiligt sich mit Maßnahmen an deren Umsetzung. Damit richtet sich das Programm des BMEL auch an die Handlungsfelder der nationalen Copernicus-Strategie. 

Das BMEL setzt sich dafür ein, dass Satellitendaten dazu beitragen, die Arbeit von Landwirtschaft und Verwaltung nachhaltiger und effizienter zu gestalten. 

Quelle: BMEL

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