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Biodiversität? Das können wir!

Alle reden von Biodiversität. Und das ist gut so, weil sie extrem wichtig für uns Menschen ist. Doch ganz viele, mit denen ich spreche, glauben, dass das heißt, dass der Mensch sich aus der Natur zurückziehen muss, damit Biodiversität möglich ist. Und sie haben ein permanent schlechtes Gewissen, weil sie denken, der Mensch stört so oder so. Dabei ist das nicht so.

Gestern und heute

Wenn Sie sich heute umschauen, wo eine tolle Biodiversität herrscht und wo zum Beispiel Imker sagen „hier sind wir richtig erfolgreich“, dann ist das ausgerechnet in – unseren dicht besiedelten Städten. Außerdem zeigen Untersuchungen, dass wir die höchste Biodiversität in Deutschland um 1850 herum hatten. Das war eine Zeit, als extrem viele Menschen in der Landwirtschaft gearbeitet haben. 

Das heißt, wir Menschen und die Biodiversität schließen sich nicht gegenseitig aus. Auch wenn wir uns in die Natur einmischen. Und das tun wir in dem Moment, wo wir Lebensmittel anbauen und Tiere halten.

Denn wir Menschen können es sehr gut machen. Wenn wir es richtig machen.

Schädling und Nützling

Ja, sobald wir Landwirtschaft betreiben, bestimmen wir ein Stück weit über Insekten, Würmer und so weiter. Aber wenn wir das richtig anpacken, können wir sogar für mehr Insekten und mehr Würmer sorgen und gleichzeitig sehr leckere Lebensmittel vom Acker holen.

Seit Jahrtausenden machen wir das sehr gut. Wir wissen im Prinzip, wie wir uns von Schädlingen und Nützlingen dabei unterstützen lassen können, wenn die sich die Waage halten. Auch dafür steht Biodiversität: der Ausgleich zwischen Schädlingen und Nützlingen – und meist sind die „Schädlinge“ dann eben doch für etwas gut.

Der Mensch muss die Biodiversität also gar nicht stören.

Gut und besser

Wir müssen also nicht die ganze Zeit mit schlechtem Gewissen herumlaufen: Denn wir verhalten uns in vielen Dingen schon wirklich gut und sind uns dessen nur nicht bewusst. Das ist schade, denn dieses schlechte Gewissen ist nicht gerade ein ermutigendes Gefühl. Und es gibt genug, die resignieren und sagen: „Wir machen es ja eh doof, also schauen wir gar nicht mehr hin“.

Hey, aber wir können Biodiversität. Und wir sind an vielen Ecken dabei, noch besser zu werden. Beim größten Manko der ökologischen Landwirtschaft, dem hohen Dieselverbrauch, arbeiten die Forscher daran, gute Alternativen zu entwickeln. Das wird wahrscheinlich auf Elektrotraktoren rauslaufen, nicht auf Wasserstoff oder Biogas – aber es wird gelöst werden. Und wenn wir dann noch ein bisschen mehr Robotik einsetzen, die sich über Solarzellen aufladen, sind wir noch ein Stück weiter.

Wir können wunderbar Landwirtschaft betreiben in Vielfalt und Freude mit Schmetterlingen, Raupen, Würmer und in klimaschonender Weise. Noch bemühen wir uns mehr, den Schaden begrenzen, anstatt zu sagen: So, jetzt machen wir uns auf und machen es richtig gut. Dabei können wir das. Wir können Biodiversität!

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