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Precision Farming ist nicht die Lösung

Digitalisierung in der Landwirtschaft wird Ihnen von der CDU als Allheilmittel angepriesen: Wenn zum Beispiel mit Hilfe von Precision Farming über Satellit die Stellen im Feld mit starkem Pilzbefall ausgemacht werden und dann der Roboter losgeschickt wird, genau dort Pestizide zu versprühen. 

Das ist ja gut und schön und ich bin auch überhaupt nicht gegen Digitalisierung in der Landwirtschaft, im Gegenteil. Aber sie löst das eigentliche Problem nicht.

Precision Farming oder Better Farming?

Denn was wollen wir denn eigentlich? Wollen wir wirklich Pestizide verspritzen, nur eben punktgenau, oder wollen wir, dass es beispielsweise überhaupt nicht zu so einem starken Pilzbefall kommt? Wollen wir nicht lieber herauskriegen, warum diese Pilze in dieser Stelle so überhand nehmen? Und uns Gedanken machen, wie wir das verhindern können?

Die ökologische Landwirtschaft hat da schon eine Menge guter Ideen entwickelt und bewiesen, dass es geht. Die kommen ohne Pestizide aus, da gibt es bessere Möglichkeiten. 

Das gilt für ganz viele Bereiche in der Landwirtschaft: Es gibt für vieles bereits erprobte Lösungen. Und viele davon sorgen nicht nur dafür, dass Sie gesünderes Essen auf den Teller bekommen, sondern helfen auch, das Klima zu schützen. Denn da gibt es etwas, was viele so nicht wissen.

Mehr als Wälder

Klar, ist es sinnvoll, Bäume zu pflanzen oder die Abholzung in Rumänien oder im Amazonasgebiet zu verhindern. Wir müssen aber nicht die ganze Welt mit Wald überziehen, um unseren globalen CO2-Status zu verbessern. Der Wald muss nicht in Konkurrenz zu den Feldern und Weiden stehen. Wir brauchen beides.

Denn auch Landwirtschaft mit einer guten Fruchtfolge auf den Äckern ist absolut humusfördernd und damit CO2-speichernd. Das Gleiche gilt für die Tierhaltung: Eine Wiese, auf der regelmäßig Tiere stehen, ist ebenfalls ein toller CO2-Speicher.

Am allerwichtigsten aber sind dabei die Moore: Die müssen wir schützen beziehungsweise wieder ehemalige Moorlandschaften zurückverwandeln. 

Wir haben so viele Möglichkeiten – und wir müssen sie dringend alle nutzen. Denn wir haben nicht mehr viel Zeit. 

Zeit zu handeln

Es ist mir ganz persönlich ein Anliegen, dass wir wirklich jetzt zügig ins Handeln kommen. Deshalb bin ich auch in die Politik gegangen.

Denn die Problemlage ist eigentlich allen bewusst. Wenn Sie auf der Straße jemanden fragen, wird jeder sagen, dass es nicht okay ist, wie wir mit unseren Böden umgehen. Es ist nicht okay, Küken zu schreddern. Es ist nicht okay, Schweine zu eng zu halten. Es ist nicht okay, wie die Leute bei Tönnies oder bei der Spargelernte arbeiten müssen. Aber Beklagen alleine reicht ja nicht, die Frage ist, wie lösen wir das. Genau das ist der Auftrag, den ich empfinde: Die Leute zusammenzubringen und mit ihnen gemeinsam umfassende Lösungen zu finden. Da gehört Digitalisierung unbedingt dazu. Aber sie ist eben nicht das Allheilmittel. 

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